Buntspecht
(Dendrocopos major)

Buntspecht


 

Vogel des Jahres 1997

Größe: 23 cm
Gewicht: 80g
Flügelspannweite: 38 cm
Brut: 1 Jahresbrut
Brutplatz: Baumhöhle
Brutzeit: April bis Juni
Eier: 4-6
Brutdauer: 14 Tage
Nestlingsdauer: 23 Tage
Nahrung: Larven, Würmer, Jungvögel, Insekten, Raupen, Ameisen, Käfer, Sämereien, Nüsse, Beeren,
Alter: 10 Jahre
Liste der Feinde: Parasiten, Sperber, Habicht, Uhu, Mensch

Der am meisten verbreitete Specht ist der schwarz-weiß-rote Buntspecht. Durch das satte Rot der Unterschwanzdecken und des Steißes, das sich vom weißlichen bis graubraunen Bauch absetzt und an seinen großen, ovalen und weißen Schulterflecken ist er meist leicht zu erkennen. Vom Nacken bis zum Schnabel zieht sich ein schwarzer Zügel. Die Männchen haben einen roten Nackenfleck, bei den Weibchen ist dieser schwarz.

Die keilförmige, kräftige mit einer Länge von etwa drei Zentimetern Schnabel, ermöglicht kräftige Hiebe auf das Holz. Ein solcher Schnabel wird auch als Meißelschnabel bezeichnet. Mit bis zu 20 Schlägen in der Sekunde ist der Buntspecht der schnellste Trommler unter den Spechten. Sowohl die weiblichen als auch die männlichen Vögel nutzen diese Form der Kommunikation zur Revierabgrenzung und um auf sich aufmerksam zu machen.

Auch seine Nahrung besorgt sich der Trommler-Vogel auf diese Weise. Er hämmert ein Loch in das Holz und angelt sich mit seiner bis zu vier Zentimeter langen und mit Widerhaken besetzten Zunge Insekten und Larven aus dem geschlagenen Loch. Die Ernährung im Winter besteht hauptsächlich aus Zapfen, Samen und Nüssen. Die Zunge hat eine harpunenartige Spitze zum Aufspießen von Nahrung und ist zusätzlich mit einem klebrigen Schleim überzogen.

Damit er bei so viel Hämmern keinen Brummschädel bekommt, hat er eine Art Schalldämpfersystem. Schnabel und Schädel sind nicht starr, sondern federnd miteinander verbunden mit einer besonders dicke Knochenhülle des Gehirns und andere natürliche Schutzmechanismen tun ihr Übriges.

Der Buntspecht ist in Mitteleuropa, Eurasien und Nordafrika in nahezu allen Wäldern und Parks anzutreffen, die einen hohen Bestand an Totholz aufweisen. Buntspechte bleiben in der Regel nur für eine Saison ein Paar, manche bleiben aber bis zu drei Jahren zusammen. Zwischen gleichgeschlechtlichen Vögeln kommt es während der Balz zu aggressivem Verhalten in Form von Verfolgungsjagden in der Luft und auf den Bäumen.

Er gilt als Zimmermann unter den Vogelarten. Er zimmert zur Fortpflanzung zum Ende des ersten Lebensjahres, je nach Wetterlage, oft schon im Dezember oder Januar eine Bruthöhle, ehe er das Buntspecht-Weibchen mit seinem Trommeln anlockt das zunächst noch mit Drohgesten abgewährt. Bevorzugtes "Baumaterial" ist altes und morsches Holz wie etwa abgestorbene Äste. Das Weibchen legt vier bis sieben reinweiße, glänzende Eier, die über einen Zeitraum von etwas weniger als zwei Wochen von beiden Eltern bebrütet werden bis die Jungen nach ca. vier Wochen ihr Nest verlassen

Spechte weißen weitere Besonderheiten beim Körperbau auf. Sie verfügen über Kletterfüße mit spitzen, gebogenen Krallen um sich besser an Baumrinden festhalten zu können. Zwei Zehen sind nach vorne und zwei nach hinten gerichtet, dass erleichtert das Klettern. Mit Hilfe seines langen Schwanzes und den 12 Schwanzfedern kann er sich beim Trommeln und Klettern gut abstützen. Daher wird diese Form von Schwanz auch Stützschwanz genannt.

Das Nahrungsspektrum ist äußerst vielfältig. Wenngleich Buntspechte auch pflanzliche Nahrung wie Beeren, Nüsse oder Samen aufnehmen, ernähren sie sich ganzjährig überwiegend von Insekten, Larven, Raupen, Ameisen, Würmern und anderen wirbellosen Tieren. Seine Nahrung sucht er auf dem Boden und auch im Geäst der Bäume. Anders als viele seiner Artgenossen, wie zum Beispiel der Rabenvogel, hält er seine Beute nicht mit den Füßen fest, sondern klemmt sie in Baumspalten oder in Löcher, die er zuvor in die Äste gehackt hat. Diese sogenannten "Spechtschmieden" benutzt er auch, um hartschaligere Nahrung wie Käfer zu knacken.

1997 wurde er zum "Vogel des Jahres" gekürt.

© 2006 - 2021 by www.freizeit-angler.de / Rita u. Enrico Heckmann

Die Weiterverwendung der Fotos und Texte von dieser Homepage auf anderen Webseiten oder zu kommerziellen Zwecken ist ohne meine Zustimmung nicht gestattet! Alle Fotos und Texte unterliegen dem deutschen Urheberrecht.

Last Modified mit JavaScript

.