Panacur-Dosierung und Anwendung

Panacur ist ein rezeptpflichtiges Entwurmungsmittel (Anthelminthikum) aus der Veterinärmedizin, das auf den Verdauungstrakt von verschiedenen Würmern wirkt und so dafür sorgt, dass sie mehr oder weniger langsam verhungern. Auch auf Planarien hat es diese Wirkung, etwas, das sich Aquarianer zunutze machen können. Panacur ist eigentlich nicht zur Anwendung im Aquarium konzipiert und löst sich schlecht im Wasser auf. Auch wurde schon beobachtet, dass es bei Überdosierung zu Deformationen und selbst bei Normaldosierung zu einem Vermehrungsstopp bei Garnelen kommen kann.

Leider wirkt Panacur nicht nur für Planarien tödlich, sondern auch für viele Schneckenarten. Turmdeckel-, Blasen- und Posthornschnecken überleben die Behandlung in den meisten Fällen, nahezu alle anderen Schnecken nicht! Bevor man behandelt, sollte man daher auf jeden Fall alles schneckliche, was keine Posthorn-, Turmdeckel- oder Blasenschnecke ist und auch alle sichtbaren Planarien absammeln – die Masse der toten Tiere würde die Wasserqualität empfindlich beeinträchtigen!

Wichtig: Schnecken können Planarien bzw. ihre Eier beherbergen – abgesammelte Schnecken also nicht wieder in behandelte Becken zurücksetzen, sonst geht die ganze Sache von vorne los!

Der Wirkstoff in Panacur ist Fenbendazol; das Medikament gibt es in verschiedenen Darreichungsformen, als Tablette und als Paste.

Die Dosierungsempfehlung für die Planarien- und auch Kiemenwürmer-Bekämpfung (bei Fischen) lautet 0,5 bis 1 mg Fenbendazol (der reine Wirkstoff!) auf 1 Liter Wasser.

Achtung, bei extremer Überdosierung kann es zu Deformationen bei Garnelen kommen.

Die Panacur-Paste für Hunde enthält 5% Fenbendazol, 1 bis 2 ml der Paste reichen also für 100 l Wasser; auf einen Liter Beckenwasser kommen demnach 0,01 bis 0,02 ml Paste. Da sich Panacur nicht gut löst, gibt man die Paste erst in einen verschließbaren Becher mit etwas lauwarmem Wasser. Dann dicht verschließen und sehr gut schütteln, damit sich das Mittel gut verteilt.

Falls man die Tablette mit 250 mg Wirkstoff bekommen hat, löst man die in 250 ml lauwarmem Wasser auf. Je Liter Aquarienwasser nimmt man nun 1 ml dieser Suspension (gut schütteln, löst sich nur sehr schlecht in Wasser!).

Alle sichtbaren Planarien und Schnecken wurden abgesammelt. Idealerweise hat man noch den üblichen Teilwasserwechsel vorgenommen. Aktivkohle muss aus dem Filter genommen werden, da sonst der Wirkstoff sofort wieder aus dem Wasser herausgefiltert würde.

Dann kommt das Wasser-Panacur-Gemisch in der oben genannten Dosierung ins Becken, so dass sich der Wirkstoff gleichmäßig überall verteilt. Es empfiehlt sich, auch den Bodengrund durchzustochern, da sich Planarien oft dort aufhalten und eventuell sonst nicht genug Wirkstoff abbekommen.

Das Becken sollte während der Behandlungszeit durchlüftet werden, um einem Sauerstoffmangel durch bakterielle Aktivität vorzubeugen – die toten Tiere wollen ja verstoffwechselt werden.

Nach ca. 5 Tagen sollte ein Wasserwechsel von ca. 50% erfolgen, bei Bedarf (viele tote Tiere im Becken, Garnelen verhalten sich merkwürdig) natürlich auch früher! Dabei auch den Bodengrund absaugen bzw. nochmals durchstochern, damit tote Würmer entfernt werden. Nach dem Wasserwechsel muss nachdosiert werden.

Nach weiteren 5 Tagen erfolgt ein weiterer Wasserwechsel, danach muss nicht mehr nachdosiert werden. Man kann dann entweder über Aktivkohle filtern, oder das Panacur einfach über die normalen Teilwasserwechsel austragen.

Da Panacur offenbar nur bei manchen Stämmen ovizid wirkt, kann eine Nachbehandlung nach 2 bis 3 Wochen notwendig sein.

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