Flubenol-Dosierung und Anwendung

Flubenol ist ein rezeptpflichtiges Entwurmungsmittel (Anthelminthikum) aus der Veterinärmedizin, das auf den Verdauungstrakt von verschiedenen Würmern wirkt und so dafür sorgt, dass sie mehr oder weniger langsam verhungern. Auch auf Planarien hat es diese Wirkung, etwas, das sich Aquarianer zunutze machen können. Flubenol ist eigentlich nicht zur Anwendung im Aquarium konzipiert und löst sich schlecht im Wasser auf.

Leider wirkt Flubenol nicht nur für Planarien tödlich, sondern auch für Schnecken. Egal welcher Art sie angehören, sie werden diese Behandlung nicht überleben! Bevor man behandelt, sollte man daher auf jeden Fall alle Schnecken und auch alle sichtbaren Planarien absammeln – die Masse der toten Tiere würde die Wasserqualität empfindlich beeinträchtigen!

Wichtig: Schnecken können Planarien bzw. ihre Eier beherbergen – abgesammelte Schnecken also nicht wieder in behandelte Becken zurücksetzen, sonst geht die ganze Sache von vorne los!

Der Wirkstoff in Flubenol ist Flubendazol; das Medikament gibt es in verschiedenen Darreichungsformen, als Pulver (eher in der Großviehhaltung) und als Gel. Am ehesten wird der Kleintierarzt das Gel für Hunde und Katzen vorrätig haben, in der folgenden Dosierungsempfehlung gehe ich von dieser Formulierung aus. Falls eure Darreichungsform eine andere Wirkstoffmenge enthält, bitte ausrechnen und mengenmäßig anpassen!

Das Gel für Hunde und Katzen heißt Flubenol P und kommt in einem 7,5 mg-Applikator, mit dem es sich gut dosieren lässt. 1 ml dieser Paste enthält 44 mg Flubendazol.

Die Dosierungsempfehlung für die Planarien- und auch Kiemenwürmer-Bekämpfung (bei Fischen) lautet 10 mg Flubendazol (der reine Wirkstoff!) auf 100 Liter Wasser.

1 ml der Paste reicht also theoretisch für 440 l Wasser. Wie bricht man diese Menge nun z.B. auf ein Nano-Becken herunter?

Man gibt besagten 1 ml der Paste in einen verschließbaren Becher mit 100 ml lauwarmem Wasser. Dann dicht verschließen und sehr gut schütteln, damit sich das Mittel gut verteilt. Von dieser Mischung nimmt man nun pro Liter Wasser des zu behandelnden Beckens 2,3 ml.

Alle sichtbaren Planarien und Schnecken wurden abgesammelt. Idealerweise hat man noch den üblichen Teilwasserwechsel vorgenommen. Aktivkohle wird aus dem Filter entfernt, damit sie nicht gleich den Wirkstoff wieder aus dem Wasser zieht.

Dann gibt man die obengenannte Menge des Wasser-Flubenol-Gemischs ins Becken, so dass sich der Wirkstoff gleichmäßig überall verteilt. Es empfiehlt sich, auch den Bodengrund durchzustochern, da sich Planarien oft dort aufhalten und eventuell sonst nicht genug Wirkstoff abbekommen.

Das Becken sollte während der Behandlungszeit durchlüftet werden, um einem Sauerstoffmangel durch bakterielle Aktivität vorzubeugen – die toten Tiere wollen ja verstoffwechselt werden.

Nach ca. 5 Tagen sollte wieder ein Wasserwechsel von 25 bis 50% erfolgen, bei Bedarf (viele tote Tiere im Becken, Garnelen verhalten sich merkwürdig) natürlich auch früher! Dabei wird auch der Bodengrund durchgestochert und abgesaugt, um tote Planarien darin möglichst auch zu entfernen. Nach dem Wasserwechsel muss das Flubenol nachdosiert werden.

Nach weiteren 5 Tagen wird nochmals die gleiche Menge Wasser gewechselt und nochmals nachdosiert.

Da Flubenol bei Planarieneiern wirkungslos ist, muss man diese Behandlung nach 2 bis 3 Wochen nochmals durchführen, damit auch eventuell danach ausgeschlüpfte Tiere erwischt werden.

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