Aquarium LED Berechnung

An dem Thema "Aquarium und LED" kommt man zur Zeit nicht vorbei. Zu Recht: die LEDs werden mittlerweile immer effizienter gebaut und günstiger angeboten, dass man sich mittlerweile überlegen kann, seine alte Aquariumbeleuchtung durch LEDs auszutauchen. Nur wie macht man das? Wie lässt es sich vergleichen? Dazu eine kleine Berechnungsanleitung, die auch bereits in vielen fachkundigen Aquaristikforen verbreitet wird:
Alter Richtwert:
Mit den altbewährten Leuchtmittel wie T5, T8, HQI und Kompaktleuchtstoffröhren wird bisher in Watt gerechnet. Dabei gilt ein Wert von 0,5 w/l (Watt pro Liter) als Mindestrichtwert, um auch anspruchsvolle Pflanzen pflegen zu können. Diese Formel lässt sich auf LEDs leider schlecht übertragen, da diese vereinfacht ausgedrückt bei gleicher Wattzahl eine viel größere Lichtleistung haben als die altbewährten Leuchtmittel. Diese Lichtleistung lässt sich allerdings in einem anderen, eher passenden Wert angeben, der Einheit Lumen. Wie können wir also nun Äpfel mit Birnen vergleichen?
Neuer Richtwert:
Dem bisherigen Richtwert von 0,5 w/l für altbewährte Leuchtmittel stellen wir nun den Richtwert von 30 lm/l (Lumen pro Liter) für LEDs entgegen. Kennt man also seine Beckengrösse (davon gehen wir doch mal stark aus), dann multipliziert man diese Angabe mit der Zahl 30. Die daraus entstehende Lumengröße gibt dann an, auf welchen Lumenwert also die anzuschaffenden LEDs kommen müssen, um sich ungefähr am altbewährten Richtwert von 0,5 w/l der bisherigen Leuchtmittel zu orientieren.

Zusätzlich lassen sich anhand des neuen Richtwertes auch andere geläufige Lichtkonfigurationen ableiten. Geht es um den Schwachlichtbereich (0,3 w/l und darunter mit altbewährten Leuchtmitteln) und um die Pflege einfacher Schattenpflanzen wie Farne, Moose, Anubien, etc. nehmen wir übertragen auf die LEDs einen Richtwert von ca. 15 lm/l an.
45 lm/l entsprechen ca. 0,75 w/l mit gängigen Leuchtmitteln und empfehlen sich als Mindestrichtwert, wenn man schon deutlich anspruchsvollere Pflanzen mit entsprechenden Rottönen pflegen möchte.
Mit rund 60 lm/l bewegt man sich dann im sogenannten Starklichtbereich (was 1 w/l mit z.B. T5 entspricht)

Wie kommt man aber auf diesen neuen Richtwert? Dazu ein kleines
Rechenbeispiel:
Über einem 45l Becken habe ich momentan 2x11Watt Kompaktleuchtstoffröhren als Beleuchtung (also ca. 0,5 w/l) die ich nun durch LEDs ersetzten möchte. Zunächst einmal gilt es nun herauszufinden, wieviel Lumen denn meine bisherigen Leuchtmittel haben. Ein Blick auf die Homepage des Herstellers verrät mir: Die 11Watt Lampe kommt auf 900Lumen. 2 Lampen ergeben also 1800Lumen auf 45Liter. Teilt man jetzt Lumen durch Liter, so kommen wir auf einen Wert von 40 lm/l.
Dieser Wert klingt jetzt eigentlich schon sehr gut für die alten Leuchtmittel! Jetzt kommt aber deren Nachteil bzw. der Vorteil der LEDs ins Spiel. Bei den bisherigen Leuchtmittel wird das Licht ja rundherum abgestrahlt und dann durch Reflektoren wieder nach unten gelenkt. Dabei geht schon einiges an Licht verloren, zudem der Leuchtkörper sich dabei selbst im Weg ist (Eigenabschattung).
LEDs haben dieses Problem nicht, sie strahlen alles direkt nach unten ab. Reflektoren sind daher nicht nötig. Deshalb ziehen wir von unserem Wert 40 lm/l ca. 25% wegen Lichtverlust ab und kommen dann auf einen Wert von 30 lm/l. Dieser Wert entspricht einfach mehr der Realität und stellt nun unseren neuen Richtwert dar.